Patron unserer Schützenbruderschaft
Die Lebensgeschichte unseres Schutzpatrons liegt schon rund 1300 Jahre zurück. Geboren wurde er 655 als ältester Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse. Er wirkte als Glaubensbote in Südbrabant und in den Ardennen (Südostbelgien). Man nannte ihn deshalb den „Apostel der Ardennen“. Um 705 wurde er Bischof von Maastricht, später verlegte er den Bischofssitz nach Lüttich. Hubertus wurde 72 Jahre alt. Er starb 727 in der Nähe von Brüssel. Die Kirche feiert sein Fest am 3. November.
Die Lebensbeschreibung des hl. Hubertus, wie sie uns überliefert wurde, ist mit Legenden durchsetzt. Die bekannteste erzählt, dass er eines Tages in den tiefen Wäldern der Ardennen seiner Lieblingsbeschäftigung, der Jagd, nachging. Da spürte er einen kapitalen Hirsch auf. Zur Verwunderung des leidenschaftlichen Jägers blieb der Hirsch ruhig vor ihm stehen. Schon hatte Hubertus den Bogen gespannt, um in zu erlegen, da erblickte er zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Betroffen sank er in die Knie. Jetzt vernahm er eine Stimme, die ihn mahnte, über den Dingen der Welt das ewige Leben nicht zu vergessen. Er verließ seinen herzoglichen Hof, verzichtete auf seine Ämter, verschenkte sein Vermögen an die Armen und zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück, wo er einige Zeit als Einsiedler lebte. Dann begab er sich zu Bischof Lambert von Maastricht, der den Verwandelten belehrte und zum Priester weihte. Im Jahre 708 wurde Bischof Lambert ermordet, und sein Bistum war verwaist. Papst Sergius erhielt in einem Gesicht die Weisung, den Pilger Hubertus zum Nachfolger des Ermordeten zu weihen. Als Hubertus sich heftig wehrte, die Würde anzunehmen, erschien ein Engel vom Himmel, der ihm die bischöfliche Stola umlegte, worauf Hubertus, den Willen Gottes erkennend, sich alsbald fügte. Der Geweihte zog nach Maastricht zurück, um sein ihm von Gott auferlegtes Amt zu übernehmen.
Dargestellt wird der heilige Hubertus in Jägerkleidung oder bischöflichen Gewändern mit Hirsch, zwischen dessen Geweih ein Kreuz leuchtet, zuweilen auch mit einem Engel, der ihm die Stola reicht. Seit dem 11. Jahrhundert ist er der Patron der Jäger, Forstleute und Schützengilden.
Es ist nicht viel, was wir aus dem Leben des hl. Hubertus wissen. Vielleicht sagt uns sein Name noch etwas mehr. „Hubert“ oder „Hubertus“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „der durch Klugheit Glänzende“ oder auch „der Denk-Tüchtige“. Wer den Hubertus-Namen trägt, sollte also durch Klugheit glänzen (und nicht nur durch Treffsicherheit am Schießstand – so wichtig dies für einen ehrgeizigen Schützen auch sein mag). Wer Hubertus heißt, sollte denktüchtig sein. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Viele Zeitgenossen „lassen“ denken. Die großen Vor-Denker in Presse, Funk und Fernsehen besorgen das gründlich. Manche Leute übernehmen deren Meinung unkritisch. Die Hubertus-Schützenbrüder sollten nicht nachplappern, was alle Welt ohnehin schon sagt. Das sind sie ihrem großen Patron schuldig. Wenn sie aber ihr Vereinsleben nach diesem Prinzip gestalten, ist die St. Hubertus Schützenbruderschaft Uedemerbruch heute noch viel wertvoller als bei ihrer Gründung vor 75 Jahren. (Heinrich Geurtz)